Dienstag, 4. Oktober 2022

Hot Springs NP

In dem winzigen NP war ich bisher nicht, weil die Größe für mich kein Grund war, extra hinzufahren. Dieses Jahr lag er aber direkt am Weg, also konnte ich auch diesen weißen Fleck auf der Landkarte eliminieren.

Der Tag begann überraschend kalt, das waren wir nicht mehr gewohnt. Temperaturen unter 70°F gab es schon lange nicht mehr. Wir haben alles zusammengepackt und sind bis Texarkana auf normalen Highways gefahren. Es ist in der Gegend schon noch trocken, aber es gibt wieder jede Menge Bäume.

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In Texarkana ist der letzte Whataburger auf unserer Strecke und wir haben uns die Hinweise der Fürsprecher zu Herzen genommen und wollten auf der Reise noch einen probieren. TomTom hat den brav punktgenau gefunden und wir sind ans bestellen gegangen. Eine sehr südstaatliche sehr dunkelhäutige Dame hat uns sehr nett bedient und wir können bestätigen, daß nach aktueller Lage Whataburger nicht so schlecht ist. Es kommt nicht an in-n-out heran, ist aber sonst unter den Top-Burgern. Er hat knusprigen Speck und man kann scharfe Ketchups haben. Auch der Senf in den Burgern ist gut.

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Nach diesem späten Frühstück ging es auf die Interstate und nach nicht allzulanger Fahrt waren wir am KOA. Schnell alles aufgebaut (btw. ein extrem schöner Campingplatz, sicher einer der schönsten der Reise) und ab in die Stadt zum Visitor Center.

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Da man dort nicht einfach parken kann, haben wir quasi zufällig den Zugang zum ersten Scenic drive gefunden. Da geht es steil in Serpentinen den Berg rauf. Dabei zeigt sich, daß der blöde Toyota auch zum bergfahren nicht geeignet ist, denn nach ein paar Höhenmetern ist der Lüfter schon auf vollgas gelaufen.

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Da man hier früher gesund werden wollte, konnte man neben den heißen Bädern, auch in der Umgebung wandern. Auch auf den Hügel rauf, wo wir hochgefahren sind. An dem Hütterl kam/kommt man zu Fuß hoch und hat nur mehr ein paar Meter zum Aussichtsturm. Den hat es schon sehr früh als Holzturmgegeben und er wurde immer wieder verbessert oder höher neu gebaut.

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Der Nationalpark ist völlig gratis, mit dem Aufzug auf den Turm kostet aber gleich mal $14. Da wir uns nicht so sicher waren, ob sich das auszahlt, bin ich alleine raufgefahren.

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Oben angekommen sieht man nicht viel. Man kann schon weit sehen (und das Wetter war auch echt geil), aber die Gegend gibt nicht viel her: ein paar Hügel mit Bäumen bewachsen. Nicht der Renner.

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Also wieder runter (g’sehen hab ich’s) und einmal rund um den Gipfelgefahren, da ich noch beim Hütterl runterschauen wollte. Auf der Runde sieht man nicht nur viel Wald, wir haben auch ein Reh gefunden.

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Die Sicht vom Hütterl wirft mich jetzt auch nicht aus den Schuhen.

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So mancher Aussichtspunkt ist wie beim Blue Ridge Mountain sicher einmal hübsch gewesen. Wenn man die Natur aber nicht zurückschlägt, ist die Sicht bald wenig spannend. Und Drohnen sind in NPs extrem unerwünscht.

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Also wieder runter in die Stadt.

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Man folge den schildern zu Free Parking, denn die Stadt hat ein GRATIS Parkhaus errichtet. Dort unser Auto abgestellt und ab ging es zur Bathhouse Row. Da wäre mal der richtige Zeitpunkt, was von der seltsamen Geschichte zu erzählen. 1803 kauft die USA viel Land dazu und 1804 beginnen sie mit der Entdeckung. Dabei zeigt ihnen ein Einheimischer eine dampfende Quelle, wo sich die Leute aus der Umgebung hin zum Baden gehen, weil es angeblich tolle Heilung bringt. Der Staat claimed daher 1820 das gebiet, damit die heilenden Quellen immer der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. 1830 wird trotzdem das erste Badehaus gebaut. Die Badehäuser beginnen zu sprießen und der Staat baut halt auch ein öffentliches. 1876 spricht der Supreme Court ein Machtwort und alle privaten Badehäuser werden unter staatliche Kontrolle gebracht, damit es einen sanitären Standard gibt und tatsächlich alle am Wasser was haben können. Bereits 1880 haben sie aber erkannt, daß ‘Schwarze’ keine Menschen sind und haben trotz des Spruches, daß das Wasser allen gehört, den Zugang nur mehr für Weiße erlaubt. Daraufhin wurde ein eigenes haus für alle Nichtweißen (vorwiegend Afroamerikaner) gebaut, das bis 1960 betrieben wurde.

Und kleiner Scherz am Rande. Alle Aussagen über das Wasser sind falsch. Es ist nicht steril, weil man hat Mikroben und Bakterien darin gefunden und vorallem es ist NICHT heilend, weil es völlig klares Wasser ohne mineralische Zusätze ist.

Bekannt ist es neben den Besuchen von fast allen Präsidenten durch Baseball geworden, da sich hier verletzte Baseballer durch das Wasser geheilt haben. Was der Glaube nicht alles bewegt.

Heute stehen an der Hauptstraße noch 8 Badehäuser, die aber alles andere als Badehäuser sind.

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Gleich neben dem Visitor Center (4. Haus) kann man eine kleine gefaßte Quelle sehen. das Wasser ist echt warm, da würde ich nicht pur darin baden wollen; da werde ich gelobstert.

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Wir sind die Häuserreihe abgegangen und auf der gegenüberliegenden Seite mit den Geschäften zum Parkhaus zurück.

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Mit dem Wissen, wo der zweite Scenic drive liegt, sind wir dorthin aufgebrochen. Der Drive hat noch weniger Aussicht und ist auch breiter. Daher kommt auch nicht so sehr das Autowanderfeeling auf. An einer Stelle sieht man auf den Aussichtsturm (markiert) zurück.

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Und damit waren wir mit Hot Springs durch. Insgesamt ein nettes Städtchen und man kann es sich ansehen, wenn man zufällig vorbeikommt. Extra herfahren würde ich absolut nicht. Die Fahrt auf den Aussichtsturm kann man sich echt schenken.

Wir haben den restlichen Nachmittag am super schönen Campingplatz verbracht, sind zum ersten mal in dem Jahr zu Zaxby’s Abendessen gefahren und hatten einen schönen Tag. Am nächsten Tag sollte es fast zum Anfangspunkt zurück gehen: St. Louis war das Ziel.

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